Alter Kaschmar | 183 cm x 123 cm | Nr. 19680
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Floraler alter Kaschmar, weinrot mit Bordüre und Medaillon
Herkunft |
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Maße | 183 cm x 123 cm (= 2,25 qm) |
Herstellung | handgeknüpft |
Material |
Flor: Wolle mit merzerisierter Baumwolle
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Knoten/m2 | 250.000 |
Florhöhe | 5mm |
Herstellungsjahr | 1950 |
Farbe | Weinrot |
Auflage | Einzelstück |
Herkunft
Die Stadt Kaschmar liegt in Ost-Persien in der Provinz Chorassan und ist die Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsbezirks. Sie hieß ursprünglich Turschis und wurde zu Zeiten Schah Resa in Kaschmar umbenannt. Manchmal gelangen die Kaschmar-Teppiche daher auch unter ihrem alten Namen als Turschis in den Handel.
Bis vor gut zwanzig Jahren wurde hier überwiegend das Herati-Muster geknüpft, das dann vornehmlich von den nicht weit entfernten Provenienzen (Ursprung, Herkunft) Moud und Birdjand übernommen wurde. Heute überwiegt das so genannte Sirchaki Muster. Das Sirchaki Muster gibt antike Ausgrabungsgegenstände, wie Vasen, Waffen, Krügen, Schalen, usw. meist auf blauem oder beigefarbenem Fond wieder. Die Anordnung ist fast ausschließlich vierersymmetrisch mit zentralem Medaillon, das ab und zu mit einem kleinen Bild geschmückt ist. Umrahmt wird alles von einer sehr ausgeprägten Hauptbordüre. Die Medaillons sind manchmal asymmetrisch und geben Landschaften wieder.
In jüngerer Zeit wurden jedoch immer wieder auch durchgemusterte Teppiche und Teppich mit dem Nain Muster in den provenienztypischen Farbkombinationen Beige-Blau in Kaschmar geknüpft. Diese Kaschmar-Nains sind an ihrer hohen Schur zu erkennen. Kaschmar Teppiche haben eine recht grobe Knotendichte, wirken etwas grobkörnig und der Flor ist relativ hoch. Dieser alte Kaschmar ist rund 70 Jahre alt und ein echtes Liebhaberstück.
Muster
Die üppigen Blumenmotive dieses Kaschmars sind elegant und abwechslungsreich gestaltet. Die anmutigen vegetativen Symbole, die Blüten, Blätter und Äste darstellen, sind kunstvoll ineinander verschlungen.
Der Rand des Teppichs wird von einer Umrandung (Bordüre) geziert. Die Bordüre bildet einen schönen Kontrast zum Zentrum.
In der Mitte des zentralen Feldes dieses Kaschmars liegt das symmetrische Zentrum, das auch Medaillon genannt wird. Die Gestaltung des Feldes ordnet sich dem Medaillon unter, sodass der Eindruck entsteht, das Medaillon treibe auf dem Feld.
Der Hintergrund dieses Kaschmars ist Weinrot. Der Rand ist in den Farben Gelb und Flieder gestaltet.
Zustand
Ihr seid nicht die ersten, die Gefallen an diesem Kaschmar finden. Er hatte bereits Besitzer vor Euch, die ihn geschätzt und benutzt haben. Er wurde ca. 1950 handgeknüpft. Wir haben ihn gründlich gereinigt und liebevoll restauriert. Er ist daher – trotz seines Alters – in einem sehr guten Zustand.
Material
Der Flor dieses Kaschmars wurde aus hochwertiger Schurwolle handgeknüpft. Einzelne Musterdetails wurden außerdem durch den Glanz merzerisierter Baumwolle hervorgehoben.
Schurwolle wird durch das scheren lebendiger Schafen gewonnen. Schurwolle ist ein nachwachsender, natürlicher Rohstoff mit einer Reihe beeindruckender Eigenschaften: Durch den natürlichen Fettgehalt der Wolle stößt die Oberfläche Wassertropfen ab und ist so auf natürliche Weise gegen Schmutz imprägniert. Wolle bietet außerdem eine hervorragende Wärmeisolation, wirkt regulierend auf das Wohnklima und dämpft den Schall.
Baumwolle besteht aus glänzenden Fasern, die mit Zellsaft gefüllt sind. Wenn dieser nach der Ernte trocknet, krümmt sich die Oberfläche der Faser und verliert durch die entstehende Lichtbrechung ihren Glanz. Mitte des 19. Jahrhunderts erfand John Mercer das nach ihm benannte Verfahren der Mercerisation. Im Verlauf der Mercerisation erhält die Baumwolle unter Zugspannung in kalter konzentrierter Natronlauge eine neue, hochwertigere Faserstruktur. Mercerisierte Baumwolle hat verkürzte Fasern mit einem runden Querschnitt. Das veredelte Gewebe läuft nicht mehr ein und erfreut mit hoher Formbeständigkeit. Durch die veränderte Lichtbrechung hat es einen seidigen Glanz. Mercerisierte Baumwolle nimmt außerdem Farbe leichter auf und ist wesentlich reißfester als das Ausgangsmaterial. Da Mercerisation aufwendig und kostspielig ist, erfahren ausschließlich hochwertige Baumwollfasern diese Veredelung. Wegen des seidigen Glanzes des Garns wird die merzerisierte Baumwolle ebenso wie Viskose häufig als "Kunstseide" bezeichnet. Die umgangssprachliche Bezeichnung "Kunstseide" ist jedoch nach dem Textilkennzeichnungsgesetz TKG nicht zulässig. Die Schuss- und Kettfäden dieses Kaschmars bestehen aus Baumwolle. Das vielseitige Material ist reißfest und dehnbar und daher besonders geeignet für ein strapazierfähiges Untergewebe.
Hinweis zu den Fotos
Kinderarbeit? Nein Danke.
Kinder gehören in die Schule und nicht an den Knüpf- oder Webstuhl. Für uns ist es daher eine Selbstverständlichkeit, nur Teppiche, die unter fairen Bedingungen und ohne Kinderarbeit hergestellt wurden, anzubieten.
Wir legen besonderen Wert auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen und tolerieren keine Kinderarbeit bei unseren Produzenten. Danke, dass Sie uns dabei unterstützen, faire Bedingungen sicherzustellen.
Deswegen engagieren wir uns bei der Initiative Care & Fair gegen Kinderarbeit im Teppichhandel.
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