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Antiker Ghasghai | 205 cm x 146 cm | Nr. Z-536

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Durchgemusterter antiker Ghasghai, dunkelblau mit Bordüre und Paisley

Herkunft
Persien
Maße 205 cm x 146 cm (= 2,99 qm)
Herstellung handgeknüpft
Material Flor: Wolle (handgesponnen, Naturfarben)
Schuss & Kette: Wolle
Knoten/m2 250.000
Florhöhe 5mm
Herstellungsjahr 1910
Farbe Dunkelblau, Rostrot
Auflage Einzelstück

Herkunft

Die Ghashghai sind das bedeutende persische Nomadenvolk und siedelt seit Jahrhunderten im Süden des Irans, in der Provinz Fars. Es besteht aus insgesamt sieben Stämmen. Der – jedenfalls für die Teppichproduktion bedeutenste Stamm der Ghaschghai sind die Kashghuli (auch Kaschguli, Kashguli, Qashguli). Alte und antike Teppiche der Ghashghai sind heute begehrte Sammlerobjekte. Die Ghasghai Teppiche sind als König unter den persischen Nomadenteppichen bekannt.

Ein Großteil der Ghashgai Teppiche ziert das sogenannte geometrische Heibathlou-Muster, ein rautenförmiges Mittelfeld mit einem eher schlichten Medaillon, das sich in den Ecken wiederholt. Das Innenfeld ist mit ungewöhnlich vielen Ornamenten gefüllt. Die Motive reichen von Sterne, Löwen, Kamele über Bäume, Blüten bis hin zu Boteh oder Paisley Symbolen. Die Motive werden teilweise stilisiert, teilweise naturgetreu wiedergegeben. Die sich häufig wiederholenden Motive gleichen sich nie vollständig. Sie unterscheiden sich erheblich in der Farbgestaltung. Selten ist die Anordnung der Symbole symmetrisch. Die Längssymmetrie wird häufig missachtet. Auch die einzelnen Elemente in den Bordüren wechseln sich in unterschiedlichen Farben ab. Typisch sind kleine Kästchenreihen an den Abschlüssen der Teppiche. Die Varianz im Muster kommt daher, dass es bei den Ghashgai keine Knüpfvorlagen gab und alle Teppiche aus dem Gedächtnis geknüpft und mit interessanten Motiven angefüllt wurden.

Inzwischen sind die meisten Ghashghai sesshaft. Nur weil sie nun überwiegend sesshaft geworden sind, können die Ghashghai auch großformatige Teppiche herstellen. Die wenigen noch als Nomaden lebenden Sippen ziehen zweimal im Jahr hinauf zu den Sommerweiden im Zagrosgebirge. Im Herbst kehren sie zurück ins in die milderen Winterquartiere im Tal. Die Ghashghai haben den Ruf besonders stolz, fleißig und ehrenhaft zu sein. Auch wenn die Ghashghai heute weniger wild und kriegerisch auftreten, haben sie dennoch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die iranische Innenpolitik. Dieser antike Ghasghai ist ein Sammlerstück. Er ist rund 110 Jahre alt und schon deswegen ein wirklich besonderes Stück. Antike Teppiche, wie dieser Ghasghai, erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit und werden zu Höchstpreisen von renommierten Auktionshäusern versteigert.

Muster

Der Rand des Teppichs wird von einer Umrandung (Bordüre) geziert. Die Bordüre bildet einen hervorragenden Kontrast zum Zentrum.

Die wiederholenden Elemente dieses Ghasghai Tepppichs haben kein spezifisches Zentrum. Das wiederkehrende Rapportmuster wirkt beruhigend aber nicht langweilig. Teppiche mit Rapportmuster werden auch als durchgemustert bezeichnet.

Das Muster dieses Ghasghai schmücken herrliche Paisley Motive. Das Paisley Motiv stellt ein Blatt mit einem spitz zulaufenden, gebogenen Ende, in der Art eines großen Kommas dar und erinnert an das Fischblasen-Ornament der Gotik. Der Ursprung lag bei den Chaldäern, die mit dem Motiv offenbar den Spross der für sie überlebenswichtigen Dattelpalme abbildeten. Das Motiv war bis zu den Kelten verbreitet, wurde dort aber wieder von griechischen und römischen Ornamenten verdrängt. Teppichmuster, die Paisley-Ornamente enthalten, werden auch als Boteh-Muster persisch Mir-e-butha oder Mir-i-bota bezeichnet.

Der Hintergrund dieses Ghasghais ist Dunkelblau. Der Rand ist in den Farben Dunkelblau, Rostrot und Beige gestaltet.

Zustand

Dieser Ghasghai hatte bereits Liebhaber vor Euch. Dieser Teppich hing quasi nur an der Wand, weshalb er in einem wirklich außerordentlich guten Zustand ist. Die Ringe befinden sich noch an dem Teppich Er wurde ca. 1910 handgeknüpft. Wir haben ihn gründlich gereinigt und liebevoll restauriert. Er ist daher – trotz seines Alters – in einem sehr guten Zustand.

Material

Die Technik mit der die Materialen für den Flor dieses Ghasghais hergestellt wurden ist über 200 Jahre alt. Die Wolle wurde mit Naturfarben gefärbt und von Hand versponnenen. Das Färben mit Natur- oder Pflanzenfarben ist komplizierter, teuerer und zeitaufwendiger als das Färben mit chemischen Farben. Für ein leuchtendes Rot beispielsweise braucht man pro Kilo Wolle rund ein Kilo gemahlene Krappwurzel als Farbstoff. Für ein kräftiges, nicht zu blasses Gelb benötigt man pro Kilo Wolle sogar zwei Kilogramm des Farbstoffes Färberwau. Auch das Spinnen der Wolle ist zeit- und arbeitsintensiv. Zudem beherschen immer weniger Menschen das Spinnen der Wolle mit der Hand.

Doch der Aufwand lohnt sich: Durch das Färben mit Naturfarben behält die hochwertige Wolle ihren natürlichen Fettgehalt. Die mit Naturfarben gefärbte und von Hand versponnene Wolle erzeugt faszinierende, changierende Muster. Der Charme handgesponnener Wolle mit ihren leichten Unregelmäßigkeiten und natürlichen Farbtönen entfaltet sich als Kontrast in modernen Interieurs aber auch in Räumen, die traditioneller oder im Landhausstil eingerichtet sind. Der Untergrund (Schuss- und Kettfäden) dieses Ghasghais besteht aus Schurwolle.

Antiker Ghasghai | 205 cm x 146 cm | Nr. Z-536
Antiker Ghasghai | 205 cm x 146 cm | Nr. Z-536 Angebot3.500,00 €