Milas | 204 cm x 135 cm | Nr. 10179

Geometrischer Milas, beige mit Bordüre und Medaillon

Herkunft

Milas-Teppiche stammen aus der Südwesttürkei. Namensgebend ist die Stadt Milas in der Provinz Muğla. Die Milas-Teppiche haben sich seit dem 16. Jahrhundert aus kleineren Gebetsteppichs (auf türkisch: seccade) entwickelt.

Anhand der Farbgebung und der Muster unterscheidet man zwischen traditionellen (klassische) und barocken Milas-Teppichen.

Klassische Milas-Teppiche weisen in der Regel ein Rechteck und an einer Schmalseite des Rechtecks ein Mihrab (d.h. eine stilisierte Gebetsnische) auf. Die innere Umrandung ist mit stilisierten Pflanzenmustern ausgefüllt.

Die ursprünglich regelmäßigen, stilisierten Motive der Bordüren werden bei den barocken Milas-Teppichen durch unregelmäßige und weniger stark stilisierte Motive ersetzt. Der Einfluss des sogenannten osmanischen Barock zeigt sich im frühen 19. Jahrhundert in der Teppich-Knüpfkunst.

Muster

Die abstrakte, geometrische Komposition macht die schlichte Eleganz dieses Milass aus. Das Muster schmeichelt der Gestaltung des Raumes und nimmt den Möbeln, der Dekoration und den architektonischen Element nicht die Aufmerksamkeit. Es fügt sich fantastisch in jede Umgebung ein und ergänzt die Einrichtung eines Raumes auf subtile Weise.

Der Rand des Teppichs wird von einer Umrandung (Bordüre) geziert. Die Bordüre bildet einen schönen Kontrast zum Zentrum.

In der Mitte des zentralen Feldes dieses Milass liegt das symmetrische Zentrum, das auch Medaillon genannt wird. Die Gestaltung des Feldes ordnet sich dem Medaillon unter, sodass der Eindruck entsteht, das Medaillon treibe auf dem Feld.

Die Oberfläche dieses Milass wirkt meliert. Die Farbtonänderungen und Hell-Dunkel-Schattierungen des Florgarns lassen die Farben schimmern und machen den Teppich unempfindlich gegenüber Verschmutzungen. Der Teppich wirkt wegen diesen sogenannten Farbsprünge Abrasch lebendiger. Die Melierung entsteht, weil die Wolle dieses Milas handgesponnenen wurde. Beim Einfärben werden die natürlichen Farbstoffe unterschiedlich aufgenommen.

Der Hintergrund dieses Milass ist Schwarz. Im Gesamteindruck dominieren außerdem die Farben Beige und Hellrot. Der Rand ist in den Farben Hellbraun, Beige und Hellrot gestaltet. In dem hellroten Zentrum sind die Farben Beige und Hellbraun kombiniert.

Zustand

Dieser Milas hat eine Geschichte. Er wurde ca. 1940 handgeknüpft. Er wurde gründlich gereinigt und ist in einem guten aber unrestaurierten Zustand. Der Flor ist über die Jahre etwas dünner geworden und weist eine morsche Stelle mit einem Durchmesser von ca. 30 cm auf. Wir haben diesen Milas nicht restauriert, weil wir finden, dass er so wie er ist eine besondere Wirkung hat. Wenn ihr das wollt, restaurieren wir den Teppich natürlich gerne für Euch. So oder so wird dieser Milas Euch noch für Jahrzehnte Freude bereiten.

Material

Der Flor dieses Milass wurde aus hochwertiger Schurwolle handgeknüpft. Schurwolle wird durch das schonende Scheren von Schafen gewonnen. Schurwolle ist ein nachwachsender, natürlicher Rohstoff mit einer Reihe beeindruckender Eigenschaften: Durch den natürlichen Fettgehalt der Wolle stößt die Oberfläche Wassertropfen ab und ist so auf natürliche Weise gegen Schmutz imprägniert. Wolle bietet außerdem eine hervorragende Wärmeisolation, wirkt regulierend auf das Wohnklima und dämpft den Schall. Der Untergrund (Schuss- und Kettfäden) dieses Milass besteht aus Schurwolle.